Mindestens drei Geheimdienste in russischer Botschaft aktiv

Die Berliner Senatsinnenverwaltung hat veröffentlicht, dass Spione von mindestens drei Geheimdiensten in der russischen Botschaft arbeiten. Es bestehen Zusammenhänge zu mysteriösen Todesfällen.

In der russischen Botschaft in Berlin arbeiten nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden Agenten und Spione von mindestens drei russischen Geheimdiensten. Das antwortete die Berliner Senatsinnenverwaltung, zu der auch der Verfassungsschutz gehört, auf eine CDU-Anfrage. Genannt werden der militärische Geheimdienst GRU, der zivile Auslandsgeheimdienst SWR und der Inlandsgeheimdienst FSB.

Die russischen Geheimdienste seien in Deutschland “in unterschiedlicher Personalstärke an den jeweiligen amtlichen oder halbamtlichen Vertretungen präsent”, also in der Botschaft und in Konsulaten. Wie viele Mitarbeiter dieser Geheimdienste in Berlin arbeiteten, dazu gab es vom Senat keine Angaben. Die zentrale Auswertung im Bereich der Spionageabwehr liege beim Bundesamt für Verfassungsschutz, hieß es.

Mord in Berlin: Täter soll Hilfe von Unbekannten erhalten haben

Im Prozess um die Ermordung eines Tschetschenen durch einen russischen Geheimdienstagenten in einem Berliner Park war bekannt geworden, dass der Täter in Berlin Hilfe und Unterstützung von unbekannten Personen erhalten hatte. Die Bundesregierung hatte bereits nach ersten Ermittlungsergebnissen zwei russische Botschaftsmitarbeiter ausgewiesen, nach dem Urteil im Dezember 2021 wurden zwei weitere Männer aus der Botschaft zu “unerwünschten Personen” erklärt.

Im Oktober 2021 wurde die Leiche eines Mitarbeiters der Botschaft auf dem Gehweg auf der Rückseite des Botschaftskomplexes gefunden. Vermutlich fiel der Mann aus einem oberen Stockwerk. Nach einem Bericht des Magazins “Spiegel” war er seit Sommer 2019 als Botschaftssekretär in Berlin akkreditiert, den deutschen Behörden sei er als getarnter Angehöriger des russischen Geheimdienstes FSB bekannt gewesen. Die russische Botschaft sprach von einem “tragischen Unfall”. Die Leiche durfte in Berlin nicht obduziert werden, sondern wurde direkt nach Russland gebracht.

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