Teile der linksextremen Szene in Bremen gelten nach Einschätzung der Polizei als sehr gewaltbereit. “Aufgrund zurückliegender Brandanschläge ist das Gewaltpotential wenigstens eines Teils dieser Szene als sehr hoch einzuschätzen”, teilte ein Polizeisprecher auf dpa-Nachfrage mit. In Bremen wurden mehrfach Brandanschläge auf Polizei- und Bundeswehrfahrzeuge verübt. In der vergangenen Silvesternacht warfen Unbekannte Brandsätze auf ein Bürogebäude des Raumfahrtkonzerns OHB. Die Sicherheitsbehörden vermuten, dass die Täter aus der linksextremistischen Szene kommen.
Zur gewaltorientierten linken Szene gehörten im Jahr 2021 nach den Erkenntnissen der Polizei rund 240 Menschen. “Wir schätzen das Aggressions- und Gewaltpotenzial der Szene seit mehreren Jahren als gleichbleibend hoch ein”, hieß es. Um Anschläge aufzuklären, die mutmaßlich von Linksextremisten verübt wurden, hat die Staatsschutzabteilung der Bremer Polizei die Soko Linksextremismus eingerichtet, wie die Behörde Anfang 2022 bekannt gab.
“Straftaten, die vom Tatobjekt und der Begehungsweise und nicht zuletzt aufgrund eines Bekennerschreibens Personen zuzuordnen sind, die der linksextremistischen Szene angehören, fallen in den Zuständigkeitsbereich der Soko Linksextremismus”, erklärte der Polizeisprecher.
“Die Soko wird durch Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Polizei Bremen unterstützt”, hieß es. “Weiterhin findet ein enger Austausch mit anderen Landeskriminalämtern und dem Bundeskriminalamt statt.” Angaben zur Größe der Ermittlungsgruppe nannte der Sprecher nicht. “Die Größe der Soko ist dynamisch und kann lageangepasst aufgestockt und reduziert werden, je nachdem was an Arbeit anfällt.”